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Bewilligte Projekte aus der Bekanntmachung "Zivile Sicherheit – Gesellschaften im Wandel"

Der schnelle gesellschaftliche Wandel und die Auswirkungen globaler Entwicklungen im Lebensumfeld der Bürgerinnen und Bürger erfordern immer wieder neue Antworten aus der zivilen Sicherheitsforschung. Zusätzlich beschleunigen sich technologische Entwicklungen, die das gesellschaftliche Zusammenleben nachhaltig verändern. Antworten auf die sicherheitsrelevanten Herausforderungen einer Gesellschaft im Wandel kann unter anderem eine praxisorientierte sozial-, geistes-, kultur-, wirtschafts- und rechtswissenschaftliche Forschung geben. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert daher Vorhaben der genannten Disziplinen, die wesentliche Beiträge zum Verständnis von Ursachen, Wechsel- und Folgewirkungen des gesellschaftlichen/technologischen Wandels auf die zivile Sicherheit leisten sowie innovative Strategien, Konzepte, Leitfäden oder Handreichungen für Akteure der öffentlichen Sicherheit, politische Entscheider, Anwender und Zivilgesellschaft im Umgang mit gesellschaftlichen und technologischen Neuerungen erarbeiten.

 

Fußgänger auf der Straße
© trattieritratti - stock.adobe.com

   

Laufende Forschungsprojekte:

COVID-19-KRIM: Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die Entwicklung der Kriminalität am Beispiel Baden-Württembergs

Förderkennzeichen 13N15739

Die Corona-Pandemie hat unser Leben in fast allen Bereichen verändert. Dies zeigt sich auch bei den Kriminalitätsphänomenen. Mit dem ersten Lockdown ging die Zahl der Wohnungseinbrüche, aber auch Gewalt im öffentlichen Raum zurück. Gleichzeitig zeigten sich Kriminalitätsphänomene, die in der Krise ansteigen, wie z.B. Betrugsdelikte. Im Projekt COVID-19-KRIM werden die kurz- und mittelfristigen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die Kriminalitätsentwicklung am Beispiel Baden-Württembergs untersucht. Hierzu werden unterschiedliche Kriminalitätsphänomene vergleichend betrachtet.

Projektumriss COVID-19-KRIM

 

Hooltra: Hooligans. Transformationen rechter Gewalt in Krisenzeiten 

Förderkennzeichen 13N15906

Hooligans sind seit den 1980 er Jahren fester Bestandteil der Fanszenen deutscher Fußballvereine. Nicht nur im Umfeld von Fußballspielen sind Hooligans jedoch immer häufiger in der öffentlichen Wahrnehmung präsent. In zunehmendem Maße ist neben der häufig vorhandenen Gewaltbereitschaft auch eine Politisierung und Hinwendung zur rechten Szene zu beobachten. Gleichzeitig haben sich die verschiedenen Gruppierungen während der Coronapandemie neue Betätigungsfelder, z.B. im Kontext von Protesten gegen die Maßnahmen der Bundesregierung, gesucht. Im Projekt HoolTra wird die Transformation der Hooliganszene am Beispiel zweier ostdeutscher Fußballclubs umfassend untersucht. Ziel ist es, die sozialen Hintergründe, die maßgeblichen Netzwerke und die neuen Erscheinungsformen der damit verbundenen Gewalt fernab der medialen Klischeebildung besser zu verstehen. 

Projektumriss HoolTra

 

LegiNot: Legitimation des Notfalls – Legitimationswandel im Notfall 

Förderkennzeichen 13N16010 bis 13N16012

Krisen wie die COVID-19-Pandemie haben das Potenzial, sich zuzuspitzen und Notfalllagen auszulösen. Der Staat, dem bei der Notfallbewältigung eine zentrale Rolle zukommt, reagiert mit unterschiedlichen Maßnahmen auf derartige Ereignisse. Neben dem Nachweis der Berechtigung der von staatlicher Seite bzw. Behörden getroffenen Maßnahmen ist auch deren Akzeptanz seitens der Bevölkerung entscheidend für eine erfolgreiche Bewältigung. Ziel des Projekts LegiNot ist eine systematische Analyse von staatlichem Handeln in Notfalllagen. Die COVID19-Pandemie bietet hierzu die notwendige empirische Basis. 

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MIRKKOMM: Optimierung der Risiko- und Krisenkommunikation von Regierungen, Behörden und Organisationen der Gesundheitssicherung

Förderkennzeichen 13N15900 bis 13N15905

Die COVID-19-Pandemie führte deutlich vor Augen, welche große Bedeutung die Risiko- und Krisenkommunikation besitzt. Behörden und Politik standen vor der Herausforderung, in einer sehr dynamischen Lage mit einer Vielzahl von Informationen und Daten umzugehen, diese zu überprüfen und zielgruppengerecht zu kommunizieren. Das Vorhaben MIRKKOMM setzt sich zum Ziel, die Erfahrungen der Pandemie aufzuarbeiten und wissenschaftlich fundierte Empfehlungen zur Verbesserung der Risiko- und Krisenkommunikation von Behörden und Organisationen der Gesundheitssicherung abzuleiten, die auch das komplexe Zusammenspiel verschiedener Akteure und Medien in einer Krisenlage berücksichtigen.

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MISRIK: Meme, Ideen, Strategien rechtsextremistischer Internetkommunikation

Förderkennzeichen 13N15896 bis 13N15898

Ob gesprochen, geschrieben oder Bildsprache – rechtsextreme Internetkommunikation hat durch die Nutzung digitaler Dienste einen Wandel vollzogen. Dies stellt Bildungs- und Präventionseinrichtungen, aber auch den polizeilichen Staatsschutz und die Strafverfolgung vor neue Herausforderungen. Denn rechtsextreme Akteure bilden im Internet heterogene Netzwerke, kommunizieren mit einer kaum überschaubaren Menge an Symbolen und führen „Infokriege“ mit ausgefeilten rhetorischen Mitteln, die für Außenstehende als rechtsextrem oftmals kaum erkennbar sind. Im Rahmen des MISRIK-Projektes wird analysiert, wie rechtsextreme Weltanschauungen subtil verbreitet werden, welche Theorien im Hintergrund wirkmächtig sind und welche Strategien rechtsextreme Akteure im digitalen Raum einsetzen. Die Ergebnisse fließen in Lehr- und Kurseinheiten für Polizeihochschulen, Handreichungen für Sicherheitsbehörden und Präventionsangebote der Zivilgesellschaft ein.

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NEOVEX: Muster und Dynamiken von Verschwörungstheorien und rechtsextremen Ideologien in Krisenzeiten 

Förderkennzeichen 13N16048 bis 13N16051

In Krisenzeiten erhalten Verschwörungstheorien und rechtsextreme Ideologien zusätzlichen Aufwind und verbreiten sich rasch über die sozialen Medien. So hat auch die Corona-Pandemie gezeigt, dass verschwörungstheoretische Erklärungen und Handlungsaufrufe erhebliche Wirkung entfalten können. Zunehmend ist beobachtbar, dass es nicht nur bei Gewaltaufrufen bleibt, sondern diese in reale Gewalt umschlagen, wie beispielsweise der Anschlag auf das Robert-Koch-Institut im Oktober 2020 zeigt. Ziel des Vorhabens NEOVEX ist es, Verschwörungserzählungen und rechtsextreme Ideologien über einen Zeitraum von 15 Jahren aufzuzeigen, Strategien der Verbreitung verschwörungstheoretischer und rechtsextremer Inhalte zu beschreiben und das koordinierte Verhalten gewaltaffiner Akteurinnen und Akteure im virtuellen Raum zu analysieren. 

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PanReflex: Stärkung städtischer Resilienz am Beispiel von Pandemien: Reflexionsraum für kommunales Krisenmanagement 

Förderkennzeichen 13N16136 und 13N16137

Die Corona-Pandemie hat die Kommunen vor besondere Herausforderungen gestellt, da in dieser langanhaltenden Krise auf bestehende Verwaltungspraktiken nicht zurückgegriffen werden konnten. So navigierten die Akteure des kommunalen Krisenmanagements „auf Sicht“ durch die Pandemielage. Viele gingen neue Wege und fanden pragmatische, kreative und innovative Lösungen, um die Maßnahmen des Infektionsschutzes vor Ort umzusetzen und Sicherheit auch in der Pandemie zu gewährleisten. Das Projekt PanReflex erfasst und systematisiert die Zusammenarbeit innerhalb der Kommunen, mit Behörden und Ministerien auf Landes- und Bundesebene sowie mit der Zivilgesellschaft während der CoronaPandemie. 

Projektumriss PanReflex

 

SIKID: Sicherheit für Kinder in der digitalen Welt: Regulierung verbessern, Akteure vernetzen, Kinderrechte umsetzen 

Förderkennzeichen 13N15884 bis 13N15886

Heranwachsende sind eine besonders verletzliche und schutzbedürftige Gruppe. Ein Drittel der Internetnutzenden weltweit ist jünger als 18 Jahre. Oft gelangen Kinder verfrüht und nicht ausreichend begleitet in die digitalen Welten und werden mit diesen überfordert. Kinder konsumieren heute nicht nur Medien, sondern kreieren Inhalte und interagieren in Spielen, Chats und Sozialen Medien, ohne die Folgen ihres Online-Handelns sicher abschätzen zu können. Hier entstehen neue, bisher unbekannte Gefährdungslagen. In SIKID sollen Jugendschutzkonzepte für das Internet von einem kinderrechtlichen Ansatz her entwickelt werden.

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