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Der Wettbewerb SifoLIFE

Die Gewährleistung von Sicherheit zum Schutz der Bevölkerung zählt zu einer wichtigen Aufgabe von Kommunen. Der SifoLIFE-Wettbewerb startete mit einer Förderrichtlinie am 27. November 2019. Er soll Kommunen die Möglichkeit eröffnen, ausgehend von einem ganz konkreten Bedarf, neue Ansätze und Lösungen zu testen, die einen Zugewinn an Sicherheit erwarten lassen. Eine Einreichung von Projektvorschlägen für die erste Phase des Wettbewerbs war bis zum 30. September 2020 möglich.

Belebter Potsdamer Platz in Berlin bei tief stehender Sonne
©  Getty Images / querbeet

In der zivilen Sicherheitsforschung hat sich in über 10 Jahren eine erfahrene Gemeinschaft zusammengefunden. Forscher und Anwender haben gemeinsam eine Vielzahl innovativer, anwendungsorientierter Lösungen hervorgebracht, die sich in unterschiedlichen Phasen der Entwicklung und prototypischen Umsetzung befinden. In verschiedenen Projekten werden mitunter Lösungen erarbeitet, die in einem ähnlichen Anwendungsbereich greifen und durch ihre Verbindung und gemeinsame Nutzung einen zusätzlichen Mehrwert an Sicherheit schaffen können.

Die Gewährleistung von Sicherheit zum Schutz der Bevölkerung zählt zu einer wichtigen Aufgabe von Kommunen. Bedarfe und Herausforderungen können allerdings aufgrund sozialer, struktureller oder demografischer Besonderheiten sehr unterschiedlich sein. Dieser Wettbewerb eröffnet die Möglichkeit, ausgehend von einem ganz konkreten Bedarf innerhalb einer Kommune, neue Ansätze und Lösungen zu testen, die einen Zugewinn an Sicherheit erwarten lassen. Hierfür können Lösungen aus der Sicherheitsforschung aber auch andere in der Entwicklung befindliche Systeme, Dienstleistungen, Aus- und Weiterbildungskonzepte usw. herangezogen werden.

Im Verlauf des Wettbewerbs wird die Demonstration zuerst geplant und anschließend umgesetzt. Die Demonstration ist dabei als Bindeglied zwischen Forschung und Praxis zu verstehen - ein Test zur Marktfähigkeit der Lösungen. Im Gegensatz zur Erprobung einer einzelnen Lösung innerhalb einer Übung oder eines Feldtests, geht es bei einer Demonstration um eine längerfristige Erprobung in der Praxis. Die Demonstration soll Antworten auf Fragen zur Leistungsfähigkeit einer Lösung sowie dessen Akzeptanz und Wirtschaftlichkeit liefern. Sie hilft den Anwendern vor Ort, den neuen Ansatz zu bewerten und entfaltet eine Strahlkraft, die deutschlandweit potenzielle Anwender auf den neuen Ansatz aufmerksam macht.

Ziel der Maßnahme

Die Förderrichtlinie „SifoLIFE – Demonstration innovativer, vernetzter Sicherheitslösungen“ ist als Wettbewerb angelegt und verfolgt das Ziel, den Einsatz neuer Sicherheitslösungen in der Praxis durch einen großflächigen, modellhaften Testbetrieb (Demonstration) vorzubereiten. Kommunen sind aufgerufen, eigenständig oder gemeinsam mit einer Hochschule, einer Forschungseinrichtung oder einem Unternehmen eine Idee für eine Demonstration innerhalb ihres Gebiets zu entwickeln. Sie beziehen dabei Bürgerinnen und Bürger sowie weitere Akteure vor Ort, wie z.B. Feuerwehr, Polizei, Verbände der Wohlfahrtspflege oder Betreiber kritischer Infrastrukturen, in die Ideenfindung ein.

Wichtig bei der Ideenfindung: Es soll nicht eine einzelne Lösung getestet werden, sondern technische, organisatorische und dienstleistungsbasierte Sicherheitslösungen sind zu kombinieren und bei Bedarf in bestehende Lösungen einzubinden. Beispielsweise können ein oder mehrere technische Systeme mit einem Aus- oder Weiterbildungsformat oder einem Dienstleistungskonzept zusammen erprobt werden.

Der spezifische Sicherheitsbedarf des Modellgebiets, der durch die Demonstration adressiert werden soll, kann anhand eines Szenarios beschrieben werden. Der Sicherheitsbedarf muss durch strukturelle, demografische und/oder soziale Herausforderungen und Besonderheiten des Modellgebiets belegt werden.

Damit eine Demonstration in der Praxis gelingen kann, müssen die einzelnen Lösungen einen (technologischen) Reifegrad im Sinne der experimentellen Entwicklung erreicht haben. Die Lösung eines Anbieters sollte sich idealerweise im Rahmen einer ersten praxisnahen Übung oder einem Test bewährt haben. Entwicklungsbedarf muss mindestens hinsichtlich der Anpassung und Integration der Lösungen zu einem Gesamtkonzept bestehen. Durch die Demonstration wird dann ein erheblicher Erkenntnisgewinn für weitere Forschungs- und Entwicklungsarbeiten sowie für den praktischen Einsatz erwartet.

Da die Sicherheit von Kommunen ein mitunter kontrovers diskutiertes Thema ist und nicht zuletzt vom subjektiven Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger geprägt wird, werden diese von Anfang an in die Ideenfindung und -umsetzung einbezogen.

Die zwei Phasen des Wettbewerbs

Die zwei Phasen des Wettbewerbs von SifoLIVE
© VDI Technologiezentrum GmbH

Der Wettbewerb SifoLIFE wird in 2 Phasen durchgeführt. Bis zum 30. September 2020 war eine Bewerbung für die erste Phase des Wettbewerbs, die sogenannte Konzeptphase, möglich. Nun werden für die Konzeptphase bis zu 15 Projekte ausgewählt, die über einen Zeitraum von 18 Monaten mit jeweils bis zu 250.000 Euro gefördert werden.

In der Konzeptphase sollen Kommunen mit Unterstützung eines Partners aus Wissenschaft oder Wirtschaft ihre konkreten Sicherheitsbedarfe wissenschaftlich aufarbeiten und ein gesellschaftlich tragfähiges Konzept zur Demonstration innovativer Sicherheitslösungen in der Praxis entwickeln. Die Konzeptphase soll auch dazu genutzt werden, alle für eine Demonstration notwendigen Partner zu finden sowie geeignete Sicherheitslösungen zu identifizieren und deren Anschaffung, Installation und Anwendung zu planen. Bis zum Ende der Konzeptphase wird ein Strategiekonzept erstellt, mit dem sich eine Kommune gemeinsam mit ihren Verbundpartnern für die zweite Phase des Wettbewerbs (Umsetzungsphase) qualifizieren kann. In der Bekanntmachung sind förderfähige Aktivitäten für die Konzeptphase aufgeführt, die bei Bedarf ergänzt werden können. Letztendlich bestimmt der Sicherheitsbedarf der Kommune und das gewählte Szenario, welche konkreten Aktivitäten für die Planung und Durchführung einer Demonstration sowie die Einbettung in die kommunale Gemeinschaft notwendig sind. Im Antrag ist dann auch zu beschreiben, wie die einzelnen Aktivitäten methodisch durchgeführt werden. Wie der Antrag im Detail zu erstellen ist, wie der Auswahlprozess von statten geht und welche Kriterien zugrunde gelegt werden, finden Sie im Bekanntmachungstext und in unseren FAQ.

Die anschließende Umsetzungsphase ist auf eine Laufzeit von bis zu vier Jahren auszurichten. Für die Umsetzungsphase können sich ausschließlich Projekte qualifizieren, die bereits in der Konzeptphase gefördert worden sind und ein  Strategiekonzept eingereicht haben. Aus diesen werden bis zu fünf Vorschläge ausgewählt, die das Konzept in die Umsetzung überführen. Eine maximale Zuwendungssumme ist für die Umsetzungsphase nicht vorgegeben – sie richtet sich nach Aufwand und Umfang der Demonstration und wird damit individuell sehr verschieden sein. Wichtig ist eine realistische, nachvollziehbare Finanzplanung, die der Demonstration im Maßstab 1:1 in der Praxis gerecht wird. Im Bekanntmachungstext und in unseren FAQ sind detaillierte Informationen zur Erstellung des Strategiekonzepts und zur Einreichung aufgeführt.

Die Umsetzungsphase wird durch einwissenschaftliches Begleitvorhaben unterstützt, das als Einzel- oder Verbundvorhaben angelegt werden kann. Es wird unter anderem die Synthese und Aufbereitung der Ergebnisse aus den Demonstrationen sowie die Bewertung der Fördermaßnahme hinsichtlich der Erreichung der förderpolitischen Ziele unterstützen. Darüber hinaus übernimmt das Begleitvorhaben die Koordination von übergreifenden Fragestellungen der Demonstrationen. Detaillierte Informationen hierzu sind im Bekanntmachungstext und in unseren FAQ verfügbar.

Unsere Empfehlung an alle Förderinteressenten

Da es sich bei „SifoLIFE“ um ein neues Instrument der Sicherheitsforschung zur Unterstützung des Innovationstransfers handelt, empfehlen wir dringend die Kontaktaufnahme zum Projektträger. So können offene Fragen frühzeitig und ausführlich geklärt werden.

Frequently Asked Questions (FAQ)

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